Ein Ausflug nach Altwallmoden

sportwart Steffen Veit hatte 1993 mit seinen jugendlichen eine Radtour mit Übernachtung in Altwallmoden organisiert. Die evangelische Kirche hat dort eine Jugendherberge mit Selbstbewirtschaftung und einem riesigen Freigelände.

Bevor wir zur Tour starten konnten, hatten wir noch einige Vorbereitungen zu treffen. Auf dem Freigelände musste für unser neues Hagenzelt erst das kniehohe Gras gemäht werden. Wie sollte es anders sein - gemäht wurde bei strömendem Regen. Unsere "Rasenmäher" Kurt v. der Osten-Fabeck und Horst Lindner sahen aus wie zwei begossene Pudel.


Kurt v. der Osten-Fabeck im Rückwärtsgang

Der Tag der Gesäßstrapazierung begann am Stadtbad in Braunschweig. Unser Vertrauen in Steffen wurde sofort auf eine harte Bewährungsprobe gestellt, denn nach wenigen Metern haben wir uns das erste Mal verfahren. Gott sei Dank war es der einzige Fauxpas von Steffen. Weniger Glück hatte Ulrich Protzek. In der Nähe von Friedrichshöhe musste sein Drahtesel den harten Belastungen Tribut zollen. Bereits damals gab es Handys, so dass unsere Feuerwehr, Dieter Kühne, alarmiert werden konnte. Glück für Ulrich, er brauchte sich von nun an nicht mehr abstrampeln. Nach dieser Zwangspause setzte der Rest seine Tour unbekümmert fort.

Die jugendlichen quartierten sich im Zelt ein, die Erwachsenen machten es sich im Haus gemütlich. Am Abend haben wir es uns beim Lagerfeuer gemütlich gemacht. "Bussi" Heinz-Gert Hüsken hatte seine Gitarre mitgebracht, so dass wir nach langer Zeit einen Vereinsgesangsabend durchführten. Natürlich wurden nicht nur alkoholfreie Getränke verabreicht. Der eine oder andere hatte dadurch ein mehr oder weniger großes Problem. Horst Lindner, ehemaliger Fahrlehrer der Bundeswehr, ließ sich von der Natur anstecken und übernachtete am Lagerfeuer. Auch leichter Regen störte ihn nicht dabei, er hatte ja eine Luftmatratze, mit der er sich zudeckte. Wie lange die jugendlichen im Zelt noch die Nacht zum Tag gemacht haben, wurde uns am nächsten Morgen nichtmitgeteilt. Eine schlechte Nacht hatten all diejenigen, die mit Bussi Hüsken und Ulrich Protzek das Schlafzimmer teilen mussten - schnarchen ohne Ende, die Wüste Sahara wird wohl bald in Altwallmoden einkehren.

Dank unseres Frühaufstehers Wilhelm König waren die größten "Vorabendschäden`' beseitigt. Das Frühstück mundete den meisten, obwohl die Nacht einige Personen um Jahre altern ließ. Es war das erste Mal, dass wir unser neu erworbenes Hagengeschirr benutzten. Über Burkhard König konnten wir es kostengünstig bei seinem Arbeitgeber käuflich erwerben. Es war ein spezielles Geschirr, dass überwiegend in Altenheimen eingesetzt wird, weil es beim Herunterfallen nicht so leicht zerbricht. Burkhard präsentierte uns stolz die neue Errungenschaft - seit dieser Zeit haben wir leider einen Teller weniger.

Nach der lästigen Reinigungstour und dem Zeltabbau konnte die Heimreise beginnen. Nicht ganz so fit wie bei der Hinfahrt setzen wir die Füße in die Pedalen. In Salder machten wir bei der ARAL-Tankstelle von Bussi Hüsken unseren Verpflegungsstopp. Klaus Schnur wartete bereits in der Waschhalle mit seiner Erbsensuppe auf uns.

Ohne größere Probleme erreichten wir schließlich wieder Braunschweig.

Ein Superwochenende mit viel Spaß und Kameradschaft ging leider viel zu schnell zu Ende.


Ein etwas verkatertes Frühstück - rechts unser Zelt, Schlafstatt der Jugendlichen