Wiedergründung

Nach verlorenem Krieg und Zusammenbruch hat wohl jeder mit Grauen alles, was irgendwie mit Waffen zu tun hatte, weit von sich gewiesen. Aber ein Schütze findet bald wieder zu seinem Sportgerät zurück. Langsam aber stetig wuchs der Kreis der Männer, die bereit waren den Schießsport noch einmal aufleben zu lassen. Für die "Hägener" versuchten die alten Mitglieder Walter Lüttgau, Paul Hahnfeld und Albert Küchenthal Interessierte zu finden.

Auf Einladung von Walter Lüttgau sen. traf man sich am 13. September 1952 in seiner Wohnung. Hier erfolgte daraufhin die Neugründung des Vereins.

Da alle Insignien des Vereins in den Kriegswirren verloren gingen, musste man sich erst so nach und nach neue schaffen.

Die Frauen des Vereins stellten in Eigenarbeit eine neue Clubfahne her, die dann 1954 geweiht wurde. Sie tat ihre Dienste bis zum Jahr 1979, als man sich, durch eine große Sammelaktion unterstützt, eine neue leistete. Diesmal allerdings in Form einer Standarte. Die alte Fahne existiert aber immer noch und war in den Vereinsfarben blau-gold bzw. blau-gelb gehalten.


Fahnenweihe in der Helgolandstraße 1954


Protokoll

    Zwecks Neugründung des Schützenclubs "Hagen 26" wurden am 13. September 1952 eine Reihe interessierter Männer eingeladen. Sie erschienen am gleichen Tage. Die Anwesenden, die auch gleichzeitig ihren Beitritt zum Verein aussprachen waren:
      1. Walter Lüttgau
      2. Paul Hahnfeld
      3. Albert Küchenthal
      4. Adolf Dreyer
      5. Günther Hahnfeld
      6. Willi Schygeris
      7. Heinz Jordan
      8. Willi Essmann
      9. Heino Erdmenger
    Ferner hatten sich, obwohl in der Gründungsversammlung nicht anwesend, folgende Männer angemeldet:

      10. Erich Posorski
      11. Fritz Dehnicke
    Sodass der Schützenclub vorläufig 11 Mitglieder zählte. In der Versammlung wurden nach erfolgter Begrüßung durch Schützenbruder Walter Lüttgau folgende Punkte besprochen:

    1. Als Vorstand wurde einstimmig der Schützenbruder Walter Lüttgau gewählt, der die Wahl auch angenommen hat.

    2. Zu seiner Unterstützung wurden gewählt:
      a) Schriftführer und Kassierer - Heino Erdmenger
      b) Schießwart - Willi Schygeris
      c) Jugendwart - Albert Küchenthal
      d) Kassenprüfer - Paul Hahnfeld
    3. Das Übungsschießen findet jeden Sonntag vormittags pünktlich um 10 Uhr statt. Es wird in der Reihenfolge alphabetisch geordnet geschossen und zwar 5 mal 5 Schuss.

    4. Es ist beabsichtigt eine Jungendgruppe aufzuziehen. Dies soll später nach übersicht einer evtl. Beteiligung genauer festgelegt werden.

    5. Die Versammlung beschloss einstimmig den Kauf eines eigenen Gewehres. Das Kaufgeld soll durch freiwillige Spenden und von den Kasseneinnahmen aufgebracht werden.

    6. Es ist beabsichtigt im Frühjahr einen Schießstand im Garten von Schützenbruder Lüttgau zu bauen. Bis dahin wird in der Scheune geschossen, die für diesen Zweck entsprechend hergerichtet wird.

    7. Als Mitgliedsbeitrag ist monatlich 0,50 DM festgesetzt. Das Schießgeld je Sonntag beträgt 0,50 DM. Mitglieder, die sonntags verhindert sind, sollen eine Anerkennungsgebühr bezahlen.

    Nach anschließender zwangloser Aussprache wurde die Sitzung 22.30 Uhr geschlossen.

    Braunschweig, den 13.09.1952              V.u.g.