Königspokal

Wie jeder Schützenverein, so haben auch wir einen Königspokal. Am 16. 7. 1960 hat uns das Ehrenmitglied H. Maasberg einen Königspokal gestiftet. Leider hat dieser Pokal im Laufe der Zeit stark gelitten. Er musste in den letzten Jahren immer wieder überarbeitet und mit Zaponlack überzogen werden. Bei jeder neuen Gravur wurde diese Lackschicht beschädigt und der Pokal wurde an diesen Stellen wieder unansehnlich.

Also, ein neuer Pokal musste her. Aus echtem Silber sollte er sein, den muss man nur putzen!

Das war aber schwieriger als wir es uns vorstellten. Es gab nur Massenware aus "Trompetenblech". Selbst in England war nichts zu bekommen. Antiquariate wurden uns angeboten, die entsprachen aber nicht unserer Preisklasse.

Ergo mussten wir uns einen Pokal machen lassen. Aber wer konnte das?

Durch Empfehlung von Dirk Naß wurde Kontakt zu Hans Kreis aufgenommen, der uns sehr skeptisch gegenüber trat und einen Vorschlag von uns verlangte. Und genau das war unser Problem, wer hatte eine Idee die man nicht an jeder Ecke wiederfindet?

Es hört sich unglaubwürdig an, aber es war wirklich so, eines Nachts hat Kurt v. der Osten-Fabeck von einem Pokal geträumt. Am Morgen danach hat er alles skizziert und bei nächster Gelegenheit mit Herrn Kreis besprochen.

Es sollte eine symbolische Hand sein deren fünf Finger den Verein, in Form eines Kelches, hält. Um das "Handgelenk" herum sollte jede Institution mit der der Verein in Verbindung steht, Gelegenheit haben, sich mit ihrem Wappen darzustellen.

Gesagt getan, Hans Kreis malte ein paar Aquarelle in der diese Idee verarbeitet wurde.

Aus technischen Gründen, um die Herstellung zu vereinfachen, wurde die Grundidee etwas verändert. Aus den fünf Fingern wurden vier. Drei der vier Finger sind dafür gedacht, um den Namen und das Jahr des jeweiligenKönigs einzugravieren. Die Finger können ausgetauscht bzw. ersetzt werden, wenn sie voll sind.

Am 5. Mai 1995 endlich wurde der Auftrag an das Schmuck-Atelier Hans Kreis in Lucklum erteilt. Ohne Gravuren und ohne Emaillearbeiten wurden 8.300,- DM veranschlagt. Als Material wurde 935. Silber mit teilweiser Vergoldung in Auftrag gegeben.

Jetzt mussten die Symbole besorgt werden. Die Bundesrepublik Deutschland konnte uns leider keinen kleinen Bundesadler zur Verfügung stellen, da das Symbol der BRD nur für hoheitliche Anlässe benutzt werden darf. Das Land Niedersachsen, die Stadt Braunschweig, der Deutsche Schützenbund, der Niedersächsische Sportschützenverband und der Kreisschützenverband Braunschweig haben schnell reagiert. Das Wappen der Braunschweiger Schützengesellschaft 1545 fehlt leider bis heute.

Da die Vereinskasse nicht in der Lage war die ganze Summe aufzubringen war es wieder an der Zeit an die Großzügigkeit der Mitglieder zu appellieren. Diese hat der Schatzmeister Kurt v. der Osten-Fabeck übernommen. Wie schon beim Kauf der Laseranlage hat Horst Lindner in seinem Bekanntenkreis um Spenden gebeten. Innerhalb kurzer Zeit haben die beiden Vereinskameraden 7.060,- DM zusammengetragen. Das war gut so, denn bei Übergabe des Pokals hatte sich dieser auf 10.000,- DM verteuert.

Die Liste der Spender ist für unsere Nachfahren im Fuß des Pokals eingeschlossen.

Anläßlich des Schützenfestes 1995 wurde der Pokal bei einem feierlichen Festakt mit Blitz, Donner und Nebel enthüllt.

Jeder König der diesen Pokal gewinnt wird vom Vorstand schriftlich aufgefordert, seine Hausratsversicherung über den Besitz des Pokals zu informieren und die Versicherungssumme entsprechend zu erhöhen.