Unsere Schützentracht im Wandel der Zeit

In der Gründerzeit bis hin zum 2. Weltkrieg war die Kleidung der Landbevölkerung angepaßt. Es wurde eine blaßgrüne, etwas taillierte Leinenjacke getragen. Dazu eine schwarze Hose, weißes Hemd und dunkelgrüner Hut. In der Neugründungszeit, etwa um 1954 kleideten sich die Schützenbrüder in graue Trachtenjanker mit grünem Revers. schwarze Hose und weißes Hemd ergänzten die Oberbekleidung. Ein schwarzer Hut mit grünem Band und einer weißen, stehenden Adlerfeder war die Kopfbedeckung. Diese Anordnung hielt bis Anfang der sechsziger Jahre, dann wurde der Janker von der dunkelgrauen Lodenjacke mit Gürtelsteg auf dem Rücken abgelöst. Anfangs der siebziger Jahre löste dann die Schützenjacke aus mittelgrauem Tuch mit grünem Kragen die doch etwas schwere Lodenjacke ab. Es wurden auch gestickte Armstreifen mit dem Clubnamen angefertigt und aufgenäht. Zu dieser Zeit trugen fast alle Kameraden noch den Schützenhut mit Feder. Dieser wurde dann mehr und mehr weggelassen, obwohl er auch heute noch zur offiziellen Tracht gehört.

Nachdem wir 1974 den Eintritt für Frauen erleichtert haben und diese auch zahlenmäßig eine kleine Gruppe bildeten, wollten sie eine eigene Tracht haben. Die Schwägerin (Regina Mey) einer der Damen erklärte sich bereit zu schneidern, es wurde grüner Lodenstoff gekauft, ein Schnitt festgelegt und die Damen hatten ihre erste Tracht. Der Lodenstoff war später nicht mehr erhältlich und auch nicht so angenehm beim Tragen. Nachdem sich neue Frauen eingereiht hatten, beschlossen die Damen sich beim Uniformschneider Sterling & Dempewolf beraten zu lassen. Dieser entwarf eine Tracht aus grünem Tuch, die aus Weste und ausgestelltem Rock bestand. Unter der Weste wurde eine weiße Bluse getragen. Da an kühlen Tagen diese Bekleidung etwas dürftig war, hatte jede der Schützenschwestern eine Strickjacke dabei. Diese waren natürlich nicht im gleichen Design gehalten, sodass man beschloß Janker selbst zu stricken. Es wurde schwarze Wolle gewählt und die Kanten rot abgesetzt. Silberne Trachtenknöpfe mit Kettchen rundeten alles ab. Bei einem unserer auswärtigen Auftritte auf unsere Damen angesprochen, antwortete der damalige Vorsitzende: "Das sind die Klageweiber von Club Hagen, die kann man auch anmieten!" Als weitere Damen zu uns stießen, die sich einkleiden wollten, stellten sie fest, dass der grüne Rock unvorteilhaft ist, da er nur in Verbindung zur Tracht getragen werden kann. Es wurde sich geeinigt fortan schwarze Röcke zu tragen, wobei auch die vorhandenen grünen Röcke weiterhin Bestand haben.

Das alte Problem der Bekleidung bei Kühle bestand immer noch, sodas sich sieben Damen 1999 eine neue Tracht, die aus schwarzem Rock und Jacke besteht, anfertigen ließen. Farblich wurde die Jacke in bordeauxrot gehalten, wobei Revers und Kragen schwarz aufgesetzt sind.


V.Li. Erika Rohde, Gabi Vehrke, Margrit Protzek, Margit Kühne, Helga König, Sabrina König