Aktiver Sport

Landesmeisterschaft
Seit Beginn der 90er-Jahre ist das Pistolenschießen die erfolgreichste Disziplin beim Club Hagen geworden. Es kamen im Laufe der Jahre immer mehr Leistungsschützen zu uns. Dies hatte zur Folge, dass ein großer Teil des Landeskader Niedersachsen in der Schützenklasse aus Hägenern bestand. Wettkämpfe ab Kreisebene aufwärts wurde unter dem Namen der BSG geschossen. Seit 1992 wurden bis in das Jahr 2000 die Mannschaftstitel in der Schützenklasse bei der Landesmeisterschaft in den Disziplinen Luftpistole und Freie Pistole von der BSG errungen. Zusätzlich noch zahlreiche 2. und 3. Plätze, so dass die BSG-Mannschaften ganz alleine auf dem Treppchen standen. Zusätzlich kamen noch zahlreiche Einzeltitel und Medaillen, sowie viele neue Landesrekorde hinzu.


Klaus Reschke (Nr.1252) mit der LP im Anschlag bei der DM

Deutsche Meisterschaft - Freie Pistole
1982 und 1983 belegten unsere Schützen Kurt v. der Osten-Fabeck und Klaus Reschke mit der Mannschaft der Braunschweiger Schützengesellschaft 1545 den dritten Platz mit der Freien Pistole.


1982 + 1983 - Die siegreiche Freie Pistole-Mannschaft auf Platz 3.
V.l. Jens-Uwe Fischer, Karl-Otto Westphalen, Kurt v. der Osten-Fabeck, Klaus Reschke

1982 lag zwischen dem dritten, dem zweiten und dem ersten Platz jeweils nur ein Ring. Aus heutiger Sicht kann man davon ausgehen, dass Klaus Reschke die Mannschaft um den Gewinn der Deutschen Meisterschaft brachte, weil er einige Tage vor der DM mit einer Abmagerungskur begonnen hatte.

Deutsche Meisterschaft - LG 1991 und 1993
Unsere Mitglieder Sven v. der Osten-Fabeck und Wolfgang Zangaro (geb. Klose) waren 1991 Mitglieder der Luftgewehrmannschaft, die Deutsche Meister wurde. Die beiden haben diesen Titel für den SV Bothfeld errungen.
1993 wurden sie mit dieser Mannschaft Vizemeister.
Unsere beiden Schützen haben sich damals anderen Vereinen angeschlossen, weil sie bei den Mannschaftsaufstellungen der BSG nicht leistungsgerecht berücksichtigt wurden.

Deutsche Meisterschaft - Armbrust
Als erste Niedersächsische Mannschaft belegten unsere Sportler Sven v. der Osten-Fabeck, Wolfgang Zangaro (geb. Klose) und Bodo Drews in der Disziplin Armbrust 30 Meter national 1993 den dritten Platz. Diese Disziplin ist eine Hochburg der Bayern und wird in einem Zelt während des Oktoberfestes ausgeschossen. Leider haben die drei diesen Titel wieder für einen anderen Verein geschossen.

Deutsche Meisterschaft
Bei der Deutschen Meisterschaft sollte der große Wurf bisher versagt bleiben. Trotz starker Leistungen im Vorfeld der DM reichte es dort meist nicht zu einer Medaille. Die erzielten Ergebnisse entsprachen oft nicht den Erwartungen der Schützen.
1994 erreichte die Mannschaft mit Jens Potteck, Frank Seeger und Horst Lindner die LP-Bronzemedaille. 1995 holte Frank Seeger sich im LP-Einzel den 3. Platz, 1997 den 4. Platz LP. 1998 holte Marco Hanse in der Juniorenklasse sowohl in der Freien als auch in der Luftpistole im Einzel die Silbermedaille.

Internationale Erfolge
Frank Seeger und Artur Gevorgjan wurden 1999 mit der deutschen Nationalmannschaft Vizeeuropameister mit der Luftpistole. Frank wiederholte im gleichen Jahr den Erfolg mit der Freien Pistole. Im Jahr 2000 wurde Artur wiederum Vizeeuropameister mit der Mannschaft in der Luftpistole.
Im Jahr 2000 nahmen unsere beiden Bundesligaschützen Carmen Meininger und Artur Gevorgjan an den olympischen Spielen in Sydney teil.

Neue Bundesliga
Der Deutsche Schützenbund hat im Jahr 1997 die Einführung der neuen Bundesliga beschlossen. Der Sieger dieser Bundesliga sollte der neue deutsche Mannschaftsmeister sein. Da in der Bundesliga ab Junioren alle Schützen egal welchen Geschlechts schießen dürfen, wurden in München bei der Deutschen Meisterschaft die Mannschaftswettbewerbe Luftpistole Schützenund Damenklasse gestrichen.
Die Ausscheidung für die neue Bundesliga fand im Frühjahr 1997 in Dortmund statt. Die Mannschaft bestand aus 5 Schützen, jeder musste zwei 40-Schuss-Programme absolvieren. Den 3. Platz und somit die Teilnahmeberechtigung für die Bundesliga errangen Jens Potteck, Frank Seeger, Horst Lindner, Ralph Dammann, Dirk Naß und Ingo Strojek.
In der ersten Saison mussten alle noch viel Lehrgeld bezahlen, denn die Bundesliga wurde nach einem völlig neuen Modus geschossen. Es schossen jeweils 2 Fünfermannschaften im direkten Vergleich gegeneinander. Dabei wurden Pärchen gebildet, die im direkten Vergleich den Punkt für ihre Mannschaft erringen mussten. Da auf elektronische Scheiben geschossen wurde, konnten die Schützen auf ihrem eigenen und die Zuschauer auf Zusatzmonitoren die Treffer und Zwischenstände sofort sehen. Es gab keine Stille mehr auf den Schießständen. Disko- oder Livemusik, Moderation und Schlachtgesänge wurden zur Regel. Allen Pessimisten zum Trotz haben die Schützen dies alles weggesteckt und es wurden zum Teil sehr gute Ergebnisse erzielt.
Bis zur Saison 2000/2001 wurden alle vier Endkämpfe erreicht. In zum Teil dramatischen Wettkämpfen wurden folgende Plätze erreicht: 1997/98 und 1999/2000 jeweils der 4. Platz, 1998/99 und 2000/01 der 3. Platz.



V.Li. Carmen Meininger, Ingo Strojek, Frank Seeger, Francisco Marban,
Artur Gevorgjan, Philipp Bernhard, Marco Hanse, Dorothee Senger

Das Finale mit der größten Dramatik war in der ersten Saison der Kampf um den Einzug in das Goldfinale gegen den VSS Haltern. Nach regulärem Wettkampf hatte Haltern 2 Paarungen gewonnen und drei Paarungen waren ringgleich und mussten ins Stechen. Alle drei Stechen mussten gewonnen werden um ins Finale zu kommen. Der Druck war wahrscheinlich für unsere Schützen zu hoch, zwei der drei Stechen gingen verloren.
Die Mitglieder haben die Bundesliga auch als spannenden Unterhaltungsfaktor entdeckt. Selbst zu den Auswärtskämpfen fahren Reisebusse mit Schlachtenbummlern mit.

Manipulation
Der Schießsport ist durch sein einwandfrei auszuwertendes Loch in der Scheibe ein sehr gerechter Sport. Trotzdem kam es auch hier zu Unkorrektheiten. Namen werden weggelassen, aus verständlichen Gründen.

  • KK-Liegend-Wettkampf, es wurden fünf Schuß pro Scheibe geschossen. Der Schütze X hat Munition "gespart" weil er bei guten Schussbildern in der zehn nur drei oder vier Schüsse abgegeben hat. Die Auswertung hat das nicht erkannt und alles mit fünf Schuss gewertet.


  • Sportpistolen-RWK, Schütze Y hatte sich verspätet. Als Ersatz wurde Frau Z eingesetzt. Nach der Präzision stellte sich Schütze Y mit in die Reihe der Wettkämpfer und trainiert Duell. Was niemand wusste, Herr Y und Frau Z schossen über Kreuz. Frau Z schoss das Duellergebnis ihres Lebens, bis einer von beiden einen Versager hatte und keiner wusste was er jetzt so schnell machen sollte. Frau Z bekam zwei Fehler angeschrieben und das gute Ergebnis war hin.


  • LM Freie Pistole, zwei Junioren durften in der Disziplin Freie Pistole vorschießen. Während der Zeit in der sie unbeobachtet waren haben sie die Scheiben auf so kurze Distanz beschossen, dass der Explosionsdruck die Scheiben beschädigte. So etwas fällt natürlich auf. Sie wurden disqualifiziert und von Seiten der BSG über einen längeren Zeitraum für alle Wettkämpfe gesperrt.
Sportunfälle
Zu den unschönen Ereignissen in einem Verein gehören Sportunfälle, die aber in einem Schützenverein verheerende Folgen haben können. Gott sei Dank ist unser Verein im Großen und Ganzen davon verschont geblieben.
Es soll aber nicht versäumt werden zu erwähnen, dass doch einiges geschehen ist, was daran erinnern soll, dass man nie vorsichtig genug sein kann.
Der kleine Falk v. der Osten-Fabeck, ich glaube ca. 7 Jahre alt, durfte liegend mit dem KK-Gewehr schießen. Bruder Sven wechselte die Scheiben und der Vater trainierte Freie Pistole. Während Sven eine Scheibe auswechselte löste sich ein Schuss und traf Sven am kleinen Finger der rechten Hand. Die blutende Hand verschwand in der Hosentasche, die blutverschmierte Scheibe wurde vernichtet und alle Utensilien blitzschnell weggepackt.
Zu allem Unglück begegnete man auf dem Flur Erika und Frank Ahlborn. Sven gab Erika zur Begrüßung die linke Hand, Erika forderte aber die rechte Hand. Also drückte Sven ihr seine blutverschmierte Rechte in ihre Hand, Kurt stammelte etwas von: "Tür geklemmt" und verließ mit seinen Kindern fluchtartig das Schützenhaus. Zu Hause wurde die Hand in Kernseifenlauge gebadet, denn mit der Schussverletzung konnte kein Arzt aufgesucht werden. Nach ein paar Tagen war dann alles wieder verheilt und vergessen.
Burkhard König und Kurt v. der Osten-Fabeck trainierten Freie Pistole. In einer Pause machte Burkhard Halteübungen auf eine Wand, Kurt stand vor der Waffe. In dem Moment in dem Kurt einen Schritt zur Seite ging fiel ein Schuss. Burkhard hatte vergessen die Waffe zu entladen!!! Das Schussloch ist heute noch in der Wand zu sehen.
Bei einem Kreiskadertraining der Schüler ist Patrick Lisiecki das geladene Luftgewehr aus der Hand gerutscht. Beim Aufprall auf dem Fußboden hat sich der Schuss gelöst. Die Kugel hat Stefan Hohmann den linken Handrücken verletzt und ihn auf der linken Wange noch eine Schramme zugefügt.

Godshorn
Zum Vereinsleben gehört auch die Teilnahme an Schießsportwochen. Hoch motiviert fuhr man nach Godshorn. Unter anderem auch eine KK-Liegend Mannschaft. Das Ganze begleitet von Schlachtenbummlern, unter denen sich eine neue Flamme von Burkhard König (Trainingsbester) befand. Dieses junge Ding sollte bei ihm während des Wettkampfes Scheiben wechseln.


1981 in Godshorn v.li.: Klaus Schnur, Frank Ahlborn, Klaus-Peter Mosel,
Wilhelm König, Sabrina Schmidt, Burkhard König, Klaus Reschke,
Falk v. der Osten-Fabeck, Erika Ahlborn,
Brigitte v. der Osten-Fabeck, Sven v. der Osten-Fabeck

Burkhard stand dadurch so unter Erfolgsdruck, dass er bei dieser Betreuung sein schlechtestes Ergebnis schoss und seitdem an keinem KK-Wettkampf mehr teilgenommen hat.
1985 haben sie geheiratet.

Vergleichsschießen in Frankfurt/Oder
Jens Potteck, ehemaliger Nationalkaderschütze der DDR mit zahlreichen internationalen Erfolgen, kam nach der Wiedervereinigung 1990 nach Braunschweig und wurde 1991 Mitglied in unserem Verein.


Hinten v.li.: Dieter Kühne, Kurt v. der Osten-Fabeck, Ingo Strojek, Steffen Veit,
Burkhard König, Simona Zangaro, ??, Wolfgang Zangaro, Petra Potteck, ??, Uwe Klameth,
Jens Potteck, Frank Tanneberg, Frau Kurwan, 1.Reihe: Brigitte v. der Osten-Fabeck,
Margit Kühne Cornelia Lindner, Ilona Schmäring, Sabrina König, Sohn Potteck

Irgendwann machte uns Jens den Vorschlag, ein Vergleichsschießen mit seinem Heimatverein in Frankfurt/Oder zu veranstalten. Diese Chance ließen wir uns nicht nehmen. Vom 18. bis 21. 6. 1993 fuhren wir mit drei VW-Bussen und 21 Personen an einem Freitagnachmittag nach Frankfurt. Nach turbulenter Fahrt landeten wir schließlich in einer alten Bundeswehrkaserne. Es war alles recht abenteuerlich; Köttel überall, geduscht wurde wechselweise, da es auch bei der Volksarmee keine Frauen gab.
Die Organisation von Jens war hervorragend. Am Samstagmorgen wurde in der Sportkompanie für eine kleine Mark gefrühstückt, bevor es zum Schießstand ging. Beim anschließenden Vergleichswettkampf haben wir nach hartem Wettstreit den Sieg schließlich dem Gastgeber überlassen - egal, der olympische Gedanke stand im Vordergrund, Hauptsache dabei gewesen.
Am Abend wurde ein Skeetnachtschießen auf dem Vereinsgelände durchgeführt - Supersache, zumal es für einige das erste Mal mit der Schrotflinte gewesen ist.
Anschließend war Grillen mit Umtrunk angesagt. Es wurde sehr spät. Die Alleinschuld trug unser Gastgeber, denn das Vereinsgelände gehörte der Bundeswehr, und die Getränke durften nur zum Wiederbeschaffungswert verkauft werden.
So kam es, dass wir alle frohgelaunt zu später Stunde in unsere Unterkunft "gingen". Burkhard König war so frohgelaunt, dass er mit seinem Bierglas in der Hand die Treppe hochstürzte - das Glas blieb heile; Gerstensaft wurde nicht verschüttet. Schließlich machten wir es uns noch recht gemütlich. Die Möbel wurden aus den Zimmern in den Flur geschoben; die Modenschau fing an. Burkhard König kam im doppelripproten Schlafanzug Kurt v. der Osten-Fabeck kam in irgendeinem Shorty aus seinem Zimmer Die anderen sahen in etwa genauso aus, es blieben jedoch nur die beiden erstgenannten im Gedächtnis hängen.
Am nächsten Morgen wollten wir zum Polenmarkt. Eigentlich kein Problem aber Burkhard König hatte seinen Personalausweis nicht mit. Not macht erfinderisch, Horst Lindner - Ähnlichkeit mit Burkhard ist zweifellos vor handen - hatte Reisepass und Personalausweis mit.
So kam es wie es kommen musste, Burkhard ging als Horst über die Grenze und kam Gott sei Dank auch unbemerkt wieder zurück. Danach fuhren wir nach Braunschweig zurück, ein Superwochenende war zu Ende.

Allgemein
Landesmeisterschaft 1992, Freie Pistole. Ingo Strojek setzt in der ersten Serie die Waffe ab, der Schuss löst sich und geht in die Holzablage. Freudestrahlend kommt der Kampfrichter zu Ingo und schreibt ihm einen Fehler auf die Scheibe. Die erste Serie wird mit 77 Ringen beendet, das Limit für die Deutsche Meisterschaft wird verpasst.
Nach dem Wettkampf erzählt Burkhard König freudestrahlend, dass er drei Mal nicht die Scheibe getroffen hat, und keiner hat es gemerkt. Aber auch für ihn hat es nicht für München gereicht.